Wir verabschieden uns von
Altpfarrer
Prälat Johann Koller
den Gott der Herr am 28. April, um 12.55 Uhr, gestärkt durch die Sakramente der
Kirche, im 79. Lebensjahr zu sich gerufen hat.
Montag, 10. Mai
18.00 Uhr Aufbahrung in der Kirche und Rosenkranzgebet
19.00 Uhr Requiem
Hauptzelebrant: Weihbischof Franz Scharl
Predigt: Pfarrer Karl Engelmann
Ganze Nacht Gebetswache, teilweise in Gestaltung:
21.00–22.00 Uhr Musikteam Paraklet
(Gründung in der Zeit Johann Kollers als Leiter der Charismatischen Erneuerung)
23.00–24.00 Uhr Organisten
(Die Orgel stellvertretend für die Kirchenmusik, die für Johann Koller immer von
großer Bedeutung war.)
Dienstag, 11. Mai
0.00-1.00 Uhr B.R.O.T.-Haus
(Ohne Pfarrer Koller wäre das Projekt "Familienkloster" hier wahrscheinlich
nicht realisiert worden.)
6.00-7.00 Uhr Pfarrgemeinderat
(Leitungsgremium, dem Pfarrer Koller vorstand.)
7.00
Uhr Laudes (Morgengebet der Kirche)
Die Kirche bleibt geöffnet zum Gebet am Sarg.
11.00 Uhr Requiem und Verabschiedung
Hauptzelebrant: Kardinal Christoph Schönborn
16.00 Uhr Beisetzungsfeier am Friedhof Hernals
Leitung: Weihbischof DI Mag. Stephan Turnovszky
Parte
(PDF)
Nachruf von Pfarrer Karl Engelmann
Am 20. März 2010 feierte Johann Koller seine letzte Messe in der
Kalvarienbergkirche. Die Reaktionen waren gewaltig. Messbesucher sagten mir: "Es
war einfach bedrückend, ihn in seiner Schwachheit zu sehen. Er kam als alter,
gebrechlicher Mann aus der Sakristei, aber bei der Predigt blühte er auf, und
man spürte eine ungeheure Kraft in ihm."
Ja, das Verkünden des Gottes Wortes war eines der stärksten Charismen unseres
Altpfarrers. Waren die Predigten manchmal auch lang – sie waren beileibe kein
Geplauder. Mit seinen Worten suchte Johann Koller das Herz seiner ZuhörerInnen
zu treffen. Immer stellte er sich bei der Predigtvorbereitung die Frage: Was
will Gott den Menschen sagen?
Die Stimme der Verkündigung in Person Johann Kollers wird uns fehlen. Als er
hier noch Pfarrer war, hat es mich beeindruckt, wie er jeden Sonntag vor der
10.15-Uhr-Messe schon eine Stunde früher in der Kapelle saß und betend seine
Predigt memorierte. (Solcherart gäbe es vieles zu berichten.)
Die letzten Wochen seines Lebens waren beschwerlich. Ich hatte das Glück, ihn in
dieser Zeit ein wenig begleiten zu dürfen. Beim Besuch am Ostermontag im
Göttlichen Heiland sprach er offen über sein bevorstehendes Sterben. Mir kamen
die Tränen. Seine Antwort: "Karl, es ist Ostern. Halleluja!" Bei diesen Worten
war mir klar, dass er sich Gott hingegeben und alles losgelassen hatte.
Der Ostermontag war auch der erste Tag, an dem er am Nachttisch nicht mehr
seinen Computer stehen hatte, in den er bis zuletzt Evangelienkommentare tippte.
Die letzten zwei Wochen verbrachte er auf der Palliativstation, wo er
hervorragend gepflegt wurde. (Danke dem Team!) Er wurde von Tag zu Tag merklich
schwächer, bis er gegen Ende seines Lebens nicht mehr ansprechbar war. Ich hatte
den Eindruck, er sei nur noch im Gebet und wollte gar nicht mehr gestört werden.
Am 18. April Nachmittag kam Kardinal Schönborn zu Besuch (und fast zeitgleich
Weihbischof Stephan Turnovszky). Es war eine beeindruckende Begegnung zweier
Persönlichkeiten mit einem versöhnlichen Gespräch im Hinblick auf Neuwaldegg.
Zum Schluss fragte der Kardinal: "Johann, darf ich dich segnen?" Er antwortete:
"Da frogst no? Wo samma denn!?" Alle lachten herzhaft.
Krankheit und Schwäche waren nicht aufzuhalten. Am 28. April 2010 um 12.55 Uhr
ging Johann Koller heim. (Er selbst hatte diese Worte mehrmals gesprochen: "Ich
gehe heim.")
Nun verabschieden wir uns von Johann Koller – in Trauer zwar, aber auch in
Hoffnung, vielleicht sogar in Freude, dass er sein Ziel, nach dem er sich immer
sehnte und von dem er zu uns redete, erreicht hat. Immer ging es Johann Koller
um das Reich Gottes. Er wollte, dass die Menschen vom lebendigen Gott getroffen
und betroffen werden.
Wir nehmen Abschied in Dankbarkeit für alles, was Altpfarrer Koller in unserer
Pfarre gewirkt hat. In die Geschichte bereits eingegangen ist er als "Retter der
Kalvarienbergkirche". Weithin bekannt wurde er als ein Mann, der vieles, auch
Neues anpackt, in baulicher wie in geistlicher Hinsicht. Vieles, was heute in
unserer Pfarrgemeinde lebt, steht auf dem Grund, den Johann Koller gelegt hat.
Sein geistliches Erbe soll ein Auftrag für uns sein.
Lieber Johann, du wirst uns abgehen!
Wir danken dir für alles, was du mit uns und an uns getan hast. Wir wollen und
werden in deinem Geist weitermachen, und wir werden es tun, indem wir uns wieder
aufs Neue um den lebendigen Gott versammeln, um ihn zu suchen.
Ruhe in Seinen Armen, in den Armen die du gesucht hast, die du bisweilen gespürt
hast und von denen du uns immer enthusiastisch erzählt hast.
Pfarrer Karl Engelmann
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